Sonntag, 4. Dezember 2016

Schatten der Hogwartsgründer - Kapitel 1


|| One-Shot-Sammlung über die Hogwartsgründer. || Augenblicke, Erlebnisse und Begebenheiten aus dem Leben von Salazar Slytherin, Godric Gryffindor, Rowena Ravenclaw und Helga Hufflepuff.








Schatten der Hogwartsgründer



Disclaimer: Die Charaktere und das komplette Harry Potter-Universum gehören einzig und allein Joanne K. Rowling.

Titel: Schatten der Hogwartsgründer

Hauptpersonen: Salazar Slytherin, Rowena Ravenclaw, Godric Gryffindor, Helga Hufflepuff

Raiting: 18 

Genre: Allgemein

Update: unregelmäßig 

Inhalt:

|| One-Shot-Sammlung über die Hogwartsgründer. ||


Augenblicke, Erlebnisse und Begebenheiten aus dem Leben von Salazar Slytherin, Godric Gryffindor, Rowena Ravenclaw und Helga Hufflepuff.





~ Salazar Slytherin ~

Frostig schimmerten seine dunkelblauen Augen das Mädchen vor ihm an. Sie durchbohrten es regelrecht. Er sah wie sie vor Angst erzitterte. Ihm war es einerlei. Sollte sie doch an ein Herzversagen sterben. Es würde ihr nur recht geschehen, sie mit ihrem unreinen Blut. Ihm war schon immer bewusst gewesen, dass sich eines Tages der Dreck, welcher nun einmal in den Schlammblütern vorhanden war, zeigen würde. Es war ihm eine außerordentliche Genugtuung, den Beweis an dem heutigen Tage wieder einmal vorgeführt zu bekommen. 

Seiner Meinung nach war Babara von Sterrenberg eine der schlimmsten Muggel-Zauberer, die er bisher angetroffen hatte. Sie war noch unfähiger als all die anderen dreckigen, widerwärtigen Schlammblüter. Dass sie überhaupt eine Zauberin war wunderte ihn, da er von ihrer Unfähigkeit bezüglich des Zaubern wusste. Ein Squib konnte mehr als sie. 

Während er Babara weiterhin mit scharfen Blick maß, vollführte er gleichzeitig mit der rechten Hand eine rasche, fließende Bewegung, damit der weiterhin übersprudelnde Zaubertrank, den die Klasse heute brauen sollte, von ihrem Platz verschwand. Natürlich hatte sie wieder einmal den Trank zunichte gemacht. Miss von Sterrenberg bekam große Augen, als sie bemerkte, dass er noch nicht mal den Zauber aussprechen musste, um ihre Misere verschwinden zu lassen. 

„Vom ersten Tage an, als Sie die Schwelle dieses hochwertigen Gebäudes der Zauberei betraten hatten, so war mir bewusst, dass Sie nicht die nötige Zauberkraft besitzen würden, um den Stand der Klasse einhalten zu können. Sie sind unfähig. Sie sind eine Schande für Ihre Mitschüler. Sie gehören nicht zu dem ehrwürdigen Haus der Slytherins. Sie enttäuschen Alle mit Ihrer Unfähigkeit. Sie sollten schnellstmöglichst dieses Gebäude verlassen, damit ich Ihren grässlichen Anblick nicht länger mehr ertragen muss.”, zischte Salazar Slytherin eisig hervor. 

Es war eine wahrliche Schande, dass sie es überhaupt in sein Haus geschafft hatte. Salazar musste an sich halten, damit seine Atemzüge vor Erregung nicht außer Kontrolle gerieten, so hasserfüllt wie er war. Er hatte von Anfang an gewusst, dass dieser grässliche Hut nicht die verantwortungsvolle Aufgabe des Einteilens der Schüler in die Häuser übernehmen sollte. Jedoch war er bezüglich dieses Punktes von seinen ‘Kollegen’ überstimmt worden. Leider. Jetzt sah man was daraus geworden ist.

Mit bemüht ruhigen Blick konnte er erkennen, wie dieses Weibsstück versuchte ihre Tränen zu unterdrücken. Sie war schwach, das sah man auf den ersten Blick. Die anderen Hausschüler verhielten sich während seiner Ansprache ruhig. Sie trauten sich nicht sich in das Geschehen einzumischen oder ihm gar zu widersprechen. Sie wussten, dass dies ansonsten Konsequenzen nach sich ziehen würde. Selten hatten sie den Mitbegründer Hogwarts so aus der Fassung gesehen. 

Slytherin war generell selten aus der Ruhe zu bringen. Zuweilen trug er stets eine undurchdringliche Maske zur Schau, die sich zwischendurch in ein desinteressiertes Gesicht umwandelte. Jeder fürchtete seine durchdringenden dunkelblauen Augen, welche nur um die Pupille herum einen hellen Ring aufwiesen. Eisblau. Diese Farbe war selten zu sehen. Sie war etwas Besonderes. Er war etwas Besonderes.

Miss von Sterrenberg wollte sich in dem Moment mit zittrigen Händen an ihren Arbeitsmaterialien zu schaffen machen, als er es sich plötzlich anders überlegte.

„Verschwindet. Lasset Miss von Sterrenberg und mich alleine. Wir haben noch etwas zu klären… Der Unterricht ist für heute beendet. Lest die Seiten 324 bis 335 über den heutigen Trank durch und verfasst einen 12 Inch langen Aufsatz über die Gefahren, die beim fehlerhaften Brauen des Trankes, tödlicher Schlaf, entstehen können. Jede Ungenauigkeit über den 'letalis sopor'-Trank wird mit einer Woche Strafarbeiten bei mir entgegengekommen, so dass ich hoffe, Euch mit dieser angedrohten Konsequenz endgültig zur Vernunft bringen zu können und Ihr einsehet, dass das Brauen von Zaubertränken eine hohe Kunst sei und somit die vollkommene Aufmerksamkeit Eurerseits verlangt. Von Euch wird Genauigkeit bei der Recherche erwartet.”, sprach Slytherin mit ruhiger, dunkler Stimme zu seinen beunruhigten, wenn nicht sogar verängstigten Schülern. 

Jeden Einzelnen maß er mit einem stechenden Blick. Jeder Einzelne zuckte erschrocken zurück, als sie das gefährliche Funkeln in seinen Augen sahen. Selten hatten sie solch boshaften Ausdruck in dem Augenpaar gesehen. Die Umhänge raschelten kurz darauf, Pergamente wurden mit fahrigen Fingern vom Platz geklaubt und achtlos in die jeweiligen Taschen gestopft, manch Schreibfeder zerbrach, als so manch nervöser Schüler es zu eilig hatte aus dem Zaubertrankklassenzimmer zu kommen. - Besser gesagt zu entkommen.

Salazar Slytherin musste sich dazu zwingen ein Lächeln niederzuringen. Dennoch funkelten seine Augen fanatisch, als er die Angst in den Gesichtern seiner letzten noch verbliebenden Schutzbefohlenen vorfand, die schlussendlich auch von der Bildfläche verschwunden waren. Er wusste nicht nur schon länger von deren Ängsten, sondern er genoss sie regelrecht. Er schwelgte von Stunde zu Stunde in ihrem Angstschweiß, in ihren nervösen Zuckungen. 

„Miss von Sterrenberg, nennen Sie mir all Ihr Wissen über den ‘letalis sopor’-Trank, darunter auch die Wirkungsweise.”, schnurrte Slytherin leise. Seine Stimme nahm eine viel tiefere Stimmfarbe an. Sie klang mit einem Mal dunkel und melodiös. 

„Der ‘letalis sopor’-Trank sei einer der unnennbaren Tränke... Die Herstellung des Trankes sei verboten. Bei Widerhandlung würde die Todesstrafe verhängt werden. Der ‘letalis sopor’-Trank gehöre in die Kategorie dunkler Magie. Der Trank würde die betroffene Person, die unter dem Einfluss des ‘letalis sopor’ steht unheimliche Qualen zufügen. Sie würde die Person in den Wahnsinn treiben, denn sie müsste nach Einnahme des Trankes eine ganze Woche Ihre schlimmsten Befürchtungen und Ängste erleiden. Sie könne nicht zwischen Realität und Fantasie unterscheiden. Für Sie würde es sich so anfühlen, als entspräche alles der Wirklichkeit. Häufig wurde der ‘letalis sopor’ verwendet, um das Opfer zu brechen und um somit leichter in die Gedankenwelt der Person zu gelangen, um vielleicht an wichtige Informationen zu gelangen, die der Betroffene bei klaren Verstand nicht preisgeben hatte wollen.”, sprach Babara von Sterrenberg leise, als sie es endlich geschafft hatte, das bisschen Mut zusammen zu kratzen, welchen sie noch in ihren mickrigen Knochen verborgen haben mochte. 

Sie versuchte ihn sogar mit ihren verwässerten, hellblauen und zugleich stumpfen, nichtssagenden Augen störrisch anzufunkeln. Lächerlich, und eindeutig Gryffindor. Dies war ein weiterer Beweis, dass sie nicht in sein Haus passte, weder dass sie dort hineingehörte. Niemand in Slytherin würde es sich wagen, ihn anzufunkeln, es sei denn sie sehnten den Tod sehnlichst herbei. Jeder in seinem Haus wusste, dass er ein dunkler Magier und dass er ihnen eindeutig überlegen war.

„Miss von Sterrenberg, es gibt doch sicherlich Ausnahmen, dass die Herstellung hin und wieder erlaubt wird, oder irr ich mich in diesem Punkte?”, flüsterte Salazar sanft, als er sich mit einem Mal von ihr abwandte und hinter seinem Schreibtisch ging, mit ruhigen Bewegungen die Schublade öffnete und leise in der Dortigen herumwühlte. 

„Der ‘letalis sopor’ darf nur von zertifizierten Zaubertrankmeistern hergestellt und gelehrt werden.”, hauchte Babara leise zurück. Sie zuckte erschrocken zusammen, als sich Professor Slytherins Augenmerk wieder vollkommen ihr widmete. 

„Wie gut, dass ich ein zertifizierter Zaubertrankmeister bin und Euch die Herstellung dieses Trankes lehren darf. Immerhin sollte man sich vor allen Zaubertränken schützen können. Vor all der dunklen und ach so bösen Magie. Unwissenheit bringt Gefahr mit sich.”, sprach Salazar beinahe schon sanft und belehrend aus seine Schülerin ein.

Babara erwähnte sich schon in Sicherheit, immerhin hat sie mit einer Strafe für ihren Fehler beim Brauen des Trankes gerechnet. Sie hatte jedoch nicht erwartet, dass ihr Professor so sanft mit ihr reden würde.

„Welche Veränderung der Wirkung des Trankes kommt zustande, wenn man Acromantula-Blut zu früh in den Sud einfüllt, Miss von Sterrenberg?”, flüsterte der schwarzhaarige Professor zart. 

Der Ausdruck in seinen dunkelblauen Augen stand im starken Kontrast zu seinen sanften Worten und ließ das Mädchen mit einem Mal wieder vorsichtig werden.

„Ich weiß es nicht, Professor.”, flüsterte sie bang. Ihr Atem ging schnell.

„Das ist schlecht. Sehr schlecht. Miss von Sterrenberg, wenn man das Blut zu früh in den Sud einführt, kommt es zu einer schwerwiegenden Veränderung des ‘letalis sopor’. Er sondert zum Ende des Brauens ein kaum sichtbares Gas ab, welches sich in der ganzen Luft rausgebreitet hätte. All Ihre Mitschüler hätten dieses Gas eingeatmet und hätten unter den Folgen Ihres Fehlers leiden müssen.”, ruhig kamen die Worte aus Slytherin heraus. Zu ruhig.

„Wissen Sie was die Folgen gewesen wären?”, fragte er kalt. 

„Nein, Sir.”, schluchzte Babara von Sterrenberg fast hervor. Sie erkannte ihren Fehler.

„Da der Trank in dieser Form zu hochdosiert gewesen wäre, hätten all Ihre Mitschüler ein ganzes Jahr unter diesen Wahnvorstellungen leiden müssen. Die Meisten wären jedoch schon nach paar Wochen vor Erschöpfung und Wahnsinn gestorben.”

Die Worte von Salazar kamen gefaucht heraus, er packte Babara mit hartem Griff am Arm und rammte sie gegen den Nachbarstisch. Sie stöhnte voller Schmerz auf.

„Wegen Ihrer Inkompetenz wären sie beinahe für den Tod von mehreren Menschen verantwortlich gewesen, Sie widerliches, kleines Schlammblut.”, zischte er voller Zorn. Seine Finger schlossen sich noch fester um ihren Arm. Mit der anderen Hand packte er mit harten Griff ihr Kinn und zwang sie somit ihm ins Gesicht zu gucken.

„Ich brauche keinen albernen Trank um in den Geist eines Menschen einzudringen und mir ihn gefügig zu machen. Mir fällt es leicht den Willen eines Jeden zu brechen. Merk dir das, Schlammblut.”

Die Worte kamen noch kälter hervor, als sie es jemals bei ihm gehört hatte. Sie schluckte voller Angst, als sie einen stechenden Schmerz hinter ihrer Stirn spürte. Nach einigen Sekunden schrie sie, als genau dieser Schmerz zu allmächtig würde. 

Auch wenn sie schrie, konnte sie nicht verhindern weiterhin in die dunklen Augen Slytherins zu sehen. Es war wie ein Zwang. Sie sah all ihre Erinnerungen vor ihrem inneren Auge ablaufen. Es kam ihr wie Stunden vor, als sie erschöpft in sich zusammensackte, nachdem ihr Hauslehrer den Blickkontakt unterbrochen hatte.

„So ein braves Mädchen. Ich hoffe für Euch, dass Ihr Eure Lektion gelernt habt.”, seine Stimme klang, als würde er wirklich mit einem kleinen Mädchen sprechen.

Einen Augenblick raschelte es in seinem schwarzen Umhang, als seine rechte Hand mit einer kleinen Phiole wieder zum Vorschein kam. Der Trank schimmerte grünlich. Der ‘letalis sopor’. Er wollte doch nicht…?

„Wir müssen alle die Konsequenzen für unser Handeln übernehmen, nicht wahr, Miss von Sterrenberg?”, säuselte Salazar süßlich lächelnd. Seine dunkelblauen Augen funkelten voller Kälte. Babara sackte leicht zusammen, noch schwach von dem mentalen Angriff auf ihre Person.

„Ja, Sir.”, hauchte sie erstickt. Tränen liefen ihr über die Wangen. Salazar lächelte. „Perfekt, was für ein braves, kleines Schlammblut du doch bist. Mal sehen, ob du dem Wahnsinn anheim fällst.”






~*~*~*~§~*~*~*~*




„Sir Slytherin, so wartet doch einen Moment!”, vernahm Salazar die Stimme von Godric Gryffindor.

Salazar zögerte nicht einen Moment in seinem Schritt. Sollte Gryffindor etwas von ihm wollen, so würde er ihn auch erreichen. Hinter sich hörte er einen unterdrückten Fluch, als sich die schallenden Schritte des braunhaarigen Mannes hinter ihm beschleunigten. 

„Slytherin, am heutigen Tage fehlte ein Mitglied Eures Hauses in meinem Unterricht. Bei der entsprechenden Person handelte es sich um Babara von Sterrenberg. Wisst Ihr von Ihrem Fehlen?”, sprach Godric mit seiner zu lauten Stimme.

„Selbstverständlich, es ging Ihr nicht gut. Sie liegt zur Zeit in Ihrem Gemach. Sie scheint eine unbekannte Erkrankung zu haben und wird wahrscheinlich über die ganze Woche das Bett hüten müssen. Seid unbesorgt, Sir Gryffindor, ich kümmere mich um diese Angelegenheit. Ich bin nicht umsonst der beste Zaubertränkemeister ganz Großbritanniens.”, sprach Salazar Slytherin ohne innezuhalten, geschweige denn seinen Blick auf Godric zu richten.

Gryffindor schwieg für einen Augenblick, bevor er die nächsten Worte mit Bedacht wählte. 

„Sollte ich erfahren, dass Ihr an Ihrem erkrankten Zustand Schuld seid, sollte Euch bewusst sein, dass dieses Verhalten Konsequenzen nach sich ziehen wird.”

Salazar hielt abrupt inne und wandte sich mit einer unglaublich schnellen Bewegung an Godric. „Bei allem Respekt, droht Ihr mir gerade, Sir Gryffindor?”, zischte der Schwarzhaarige mit eisigem Blick hervor.

„Dies würde mir nie im Traum einfallen, Salazar, da Ihr ja doch so sehr auf das Wohl all Eurer Schüler bedacht seid, nicht wahr? Es ist nur ein gut gemeinter Ratschlag.”, stieß dieser im Gegenzug höhnisch heraus. Sein Körper spannte sich kampfbereit an.

„Ihr wollt mich nicht als Feind wissen, Sir Gryffindor. Dies ist ebenso ein gutgemeinter Ratschlag von mir.” Die Stimme von Salazar hatte sich plötzlich wieder beruhigt. Sie klang wieder ruhig, beinahe emotionslos.

„Ebenso wollt Ihr mich nicht als Feind wissen, Sir Slytherin.”, sprach Godric mit harten Worten. Seine lindgrünen Augen leuchteten voller Feuer.

Einen Moment maß der Braunhaarige Salazar Slytherin noch scharf, bevor er mit gemächlichen Schritten den Gang zur großen Halle durchquerte und die Türen mit einem kurzen Schnippen seiner Finger durch Magie aufstoßen ließ.











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